Bandscheibenvorfall der Brustwirbelsäule

Die Vorwölbung oder der Vorfall von Bandscheibengewebe in den Wirbelkanal der Brustwirbelsäule ist sehr viel seltener, als dies im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule der Fall ist. Am häufigsten ist die untere Brustwirbelsäule, v. a. die Bandscheibe zwischen dem elften und zwölften Brustwirbelkörper (Th11/Th12) betroffen. Ursächlich ist in aller Regel ein Alterungsprozess der Bandscheiben und der angrenzenden Wirbelkörper-Abschlussplatten.

Meist gehen diese Bandscheibenvorfälle mit keinen oder nur geringen Symptomen einher. Kommt es jedoch zu Beschwerden, äußern sie sich häufig in einem lokalen Rückenschmerz mit ein- oder beidseitiger Ausstrahlung in den Brustkorb und auch Lähmungen bis hin zu einer Blasen-Mastdarm-Funktionsstörung.

Vergleichbar zu Bandscheibenvorfällen der Hals- und Lendenwirbelsäule ist meist ein konservativer Therapieversuch mit Schmerzmittelgabe, Krankengymnastik, physikalischer Therapie und Verhaltenstraining möglich.

Bei Lähmungen (abhängig von ihrem Ausmaß und ihrem Fortschreiten) und konservativ nicht beherrschbaren Schmerzen ist die operative Entfernung des Vorfalls indiziert, was allerdings nur sehr selten notwendig ist.

Thorakalsyndrome und Interkostalneuralgie

Verschleißbedingte Veränderungen und Funktionsstörungen der Brustwirbelsäule können erhebliche Schmerzen der Brustwirbelsäule selbst und im Bereich des Brustkorbs auslösen. Ausgangspunkt sind häufig die Zwischenwirbelgelenke bzw. die gelenkigen Verbindungen zwischen Wirbeln und Rippen. Auch nach thoraxchirurgischen Eingriffen oder nach Rippenbrüchen finden sich solche Beschwerden. Die Schmerzen sind häufig lage- und atemabhängig und gürtelförmig in den Brustkorb ausstrahlend.

Wichtig ist es, gravierende Ursachen von Schmerzen im Brustkorb (z. B. Durchblutungsstörungen des Herzens) auszuschließen.

Die Behandlung dieser Beschwerden ist eine Domäne der konservativen Therapie (Schmerzmittelgabe, Krankengymnastik, physikalische Maßnahmen und Infiltrationen nahe der Wirbelsäule).