Lange Haltbarkeit und optimale Funktion

Ein Schwerpunkt unserer Klinik liegt auf dem künstlichen Ersatz von Kniegelenken bei Gelenkverschleiß (Arthrose). Dabei kommt es zum Abrieb der gleitenden Knorpelschicht. Folgen sind chronische Schmerzen – auch im Ruhezustand und in der Nacht – sowie eine zunehmende Bewegungseinschränkung. 

Die arthrotischen Veränderungen des Gelenks sind durch Röntgenaufnahmen, andere bildgebende Verfahren oder durch eine Gelenkspiegelung erkennbar. Liegt eine ausgeprägte Arthrose vor, ist gegebenenfalls die Indikation zum Gelenkersatz gegeben. Eingriffe dieser Art führen wir zunehmend häufiger durch. Dabei verwenden wir ausgereifte, vielfach bewährte Implantate. Bei der Operationstechnik erfüllen wir die aktuellen Standards der Fachgesellschaften.

Frühzeitige Krankengymnastik und Motorschienenbehandlung

Nach der Operation beginnen wir frühzeitig mit Krankengymnastik und einer Motorschienenbehandlung. Außerdem empfehlen wir eine anschließende Reha-Behandlung, die in geeigneten Kliniken und üblicherweise stationär angeboten wird. Alternativ kann ausnahmsweise eine ambulante Nachbehandlung eingeleitet werden. Für unsere Patienten mit Kniegelenksendoprothesen haben wir einen standardisierten Nachbehandlungsplan erstellt. Dieser sieht auch eine Thromboseprophylaxe vor.

Die Implantation eines künstlichen Kniegelenkes wird in unserer Klinik standardisiert in zementierter Technik durchgeführt. Abhängig von der individuellen Situation, Lebensalter, Allgemeinzustand und Knochenqualität ist in bestimmten Fällen auch eine teilzementierte Implantation möglich. Dabei führen wir einen Oberflächenersatz der Gelenkflächen des Oberschenkelknochens und des Schienbeinkopfes durch. Die Gelenkfläche der Kniescheibe wird routinemäßig geglättet und nur im Bedarfsfall durch ein Implantat ersetzt. Üblicherweise erfolgt der Ersatz des Kniegelenkes in ungekoppelter Form, sodass die Beweglichkeit des Gelenkes möglichst naturgetreu erhalten bleibt.

Gute Ergebnisse haben wir auch in ausgesuchten Fällen mit einem Unikondylären Schlitten erzielt. Hierbei handelt es sich um eine Halbprothese, die insbesondere bei Verschleißerscheinungen des medialen Kniegelenkabschnittes verwendet wird. Der Eingriff ist schonender, die Haltbarkeit der Vollprothese gleichzusetzen.

Beschichtungen verhindern allergische Reaktionen

Da mittlerweile circa 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung allergisch auf Chrom, Kobalt oder Nickel reagieren, wurden in den letzten Jahren besonders für Knieendoprothesen Oberflächenbeschichtungen entwickelt. Titan als gängiger Implantat-Werkstoff gegen allergische Reaktionen ist aufgrund der hohen Belastungen im Kniegelenk nicht geeignet. Durch diese Beschichtungslösung (Zirkoniumoxid) nutzen wir alle Vorteile der Standardimplantate. Und wir verhindern das Austreten von Kobalt-, Chrom- und Nickelionen, die allergische Reaktionen verursachen können.

In Ausnahmefällen mit erheblichen Achsenabweichungen des Beines oder Bandinstabilitäten verwenden wir gekoppelte Sonderimplantate. Um eine optimale Position und eine genaue Korrektur der Beinachsen und des Bandapparates zu gewährleisten, nutzen wir bei der Operation eine sogenannte Computernavigation. Hierbei handelt es sich um ein zusätzliches computergenaues Messinstrument, das es dem Operateur erlaubt, die optimale Stellung des Beines und der Prothese herzustellen. Dadurch wird, gerade bei der Kniegelenksprothese, eine lange Haltbarkeit und eine optimale Funktion erreicht.

Individuell angepasste Operationsverfahren

Bei der Auslockerung von Hüft- oder Kniegelenksprothesen werden individuell angepasste Operationsverfahren eingesetzt. Meist macht sich die Lockerung der Prothese durch zunehmende Schmerzen bemerkbar. Durch weiterführende Untersuchungen kann eine Lockerung bewiesen werden. Je nach Situation müssen wir dann die gesamte Prothese oder nur Teile wechseln. Abhängig vom eingebauten Prothesentyp und vom jeweiligen Befund kommen gegebenenfalls auch Sonderimplantate zum Einsatz.