Versorgung von Patienten außerhalb und innerhalb des Krankenhauses

Der Teilbereich Notfallmedizin ist verantwortlich und federführend für die notfallmedizinische Versorgung der Patienten sowohl außerhalb als auch innerhalb des Krankenhauses.

Notarztversorgung

Die Notärzte der beiden Rettungswachenstandorte Kirchheimbolanden und Rockenhausen gehören unserer Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin an. Das Einsatzgebiet der Notfallrettung umfasst hierbei den Landkreis Donnersberg sowie die angrenzenden Kreisgebiete. Gemeinsam mit den Notfallsanitätern des DRK rücken diese 24 Stunden/365Tage im Jahr aus.

Nach Alarmierung durch die Leitstelle in Kaiserslautern versorgen die Notärzte lebensgefährlich Verletze und akut lebensbedrohlich Erkrankte jeglichen Alters an jedem Ort. Die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen der gesamten medizinischen Bandbreite bis zur kommissarischen Übernahme der medizinischen Einsatzleitung bei einem Massenanfall Verletzter stellen hier die besonderen Herausforderungen dar. Auch die Notfallverlegung von schwerkranken Patienten gehört zum Aufgabenbereich der Notärzte.

Die Notfallsanitäter arbeiten eng mit den Notärzten als eingespieltes Team zusammen. Modernstes medizinisches Equipment kommt hierbei zum Einsatz. Dr. med. Jens Kling, Chefarzt der Klinik, verfügt über die Weiterbildungsermächtigung zur Erlangung der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin. Darüber hinaus bilden wir regelmäßig Auszubildende des Rettungsdienstes im Rahmen von Klinikpraktika aus und pflegen eine enge und bewährte Zusammenarbeit mit den Rettungswachen.

Medizinisches Einsatz-Team (MET)

Innerhalb des Krankenhauses stellt die Klinik das Medizinische Einsatz-Team (MET), das bei akut lebensgefährlichen Erkrankungen und bei sich schnell abzeichnender Verschlechterung eines Patienten notfallmäßig rund um die Uhr alarmierbar ist. Hierzu wird der Arzt von einer Fachpflegekraft der Intensivstation begleitet. Das MET ist mit allen notwendigen medizinischen Notfallgeräten ausgestattet.

Das Team ergänzt die Basisnotfallversorgung, die jede Station und Funktionseinheit des Krankenhauses durchführen kann. Erweiterte intensivtherapeutische Verfahren können an jedem Ort im Krankenhaus noch im Akutgeschehen etabliert werden. Im Gegensatz zum früheren Reanimationsteam kommt das MET idealerweise vor Eintreten einer schwerwiegenden Verschlechterung zum Einsatz und versucht, diese abzuwenden. Zur schnellen Alarmierung gibt es hierbei einen besonderen internen Alarm.

Lokales Traumazentrum

Zur Primärversorgung schwer Unfallverletzter oder potenziell ernsthaft Verletzter, die in der Regel durch den Rettungsdienst vorgestellt werden, hält das Krankenhaus ein zertifiziertes lokales Traumazentrum („Schockraum“) als Teil des Traumanetzwerkes Pfalz 24 Stunden/365 Tage im Jahr vor. Hierbei stellt die Klinik einen Facharzt Anästhesie, eine Fachpflegekraft Anästhesie und bei Bedarf eine Fachpflegekraft Intensivmedizin als elementaren Part des interdisziplinären Schockraumteams unter Führung des Trauma-Leaders.

Diagnostik, Therapie und Ablauf der Versorgung erfolgen nach international anerkannten und ausgebildeten Prozeduren und Behandlungsalgorithmen gemäß ATLS (advanced trauma life support). Besonders die Sicherung der Atemwege und Atemfunktion sowie Aufrechterhaltung des Kreislaufs mit Etablierung von Zugängen und Führung einer Narkose sind die Kernkompetenzen der anästhesiologischen gemeinsamen Versorgung mit unseren chirurgischen Kollegen.

Auch hier stellen Ausbildung und regelmäßiges Training bei Schockraumübungen mit dem gesamten Team einen wichtigen Eckpfeiler dar, um ein konstant hohes medizinisches Versorgungsniveau zu gewährleisten. Mitarbeiter nehmen dabei auch an externen Kursen teil und wirken dann als Mediatoren innerhalb des Teams.

Unser Schockraum ist Bestandteil eines Traumanetzwerkes, sodass wir sehr eng in der Behandlung mit unseren Kollegen des Überregionalen Traumazentrums am Standort Kaiserslautern zusammenarbeiten. So ist eine Versorgung des Verletzten bei spezialisierten Krankheitsbildern, wie z. B. Gehirnverletzungen, nach Stabilisierung und Primärversorgung in Kirchheimbolanden innerhalb des Verbundes oder anderer Zentren gewährleistet. Die Abläufe greifen wie Zahnräder ineinander.

Neben einem voll ausgerüsteten Schockraum sowie permanent verfügbarer Operations- und Intensivtherapiemöglichkeit stehen hierbei CT-Diagnostik und ein kleines Blutdepot bereit. Die Verantwortung für das hausinterne Blutdepot obliegt auch unserer Klinik.

Interne Fortbildungen

Für Mitarbeiter aus allen Bereichen des Krankenhauses und für Praktikanten des Rettungsdienstes bieten wir verschiedene praktische und theoretische Ausbildungen an – angelehnt an Formate des Basic Life Support (BLS), Advanced Life Support (ALS) und Newborn Life Support (NLS). Erfahrene Ärzte der Klinik vermitteln theoretische Grundlagen lassen die Teilnehmer an Übungspuppen und auch Neugeborenenpuppen üben. Auf diese Weise kann jeder das Handeln und die richtigen Techniken simuliert trainieren. Auch Wiederbelebungsverfahren im Rahmen der Geburtshilfe können so zusammen mit Hebammen und Gynäkologen im Team geübt werden.

Krankenhausalarm- und -einsatzplanung (KAEP)

Bei externen oder internen Gefahrenlagen hält das Krankenhaus einen Krisenstab in Form einer Krankenhaus-Einsatzleitung sowie gesonderte Versorgungsstrukturen vor. Somit ist es beispielsweise möglich, im Falle einer Zuweisung einer hohen Zahl von Erkrankten bzw. Verletzten, die die Routine-Versorgungmöglichkeiten übersteigen, eine Notfallversorgung weiterhin zu gewährleisten. Hierzu wird innerhalb des Krankenhauses eine besondere Einsatzvorbereitung und Aufstellung – personell wie auch materiell – vorgehalten. Die Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin ist als Teil der Einsatzstruktur bei der Organisation federführend beteiligt.