Möglichkeiten der Narkose und der Schmerztherapie

Für die operativen Abteilungen in unserem Haus der Grund- und Regelversorgung führen wir pro Jahr circa 7.000 Anästhesieverfahren durch, circa 1.000 in unserem ambulanten OP-Zentrum mit eigenem Aufwachraum. Für all diese Operationen und Eingriffe leisten wir die anästhesiologischen Voraussetzungen durch Voll- und Teilnarkosen oder Analgosedierungen. Der Regionalanästhesie-Anteil liegt dabei bei circa 30 Prozent. Eine Allgemein-Anästhesie (Vollnarkose) führt zu Bewusstlosigkeit und damit Schmerzunempfindlichkeit. Zugleich werden auch Muskelfunktionen und Reflexe ausgeschaltet.

Vollnarkose oder Teilnarkose

Nicht alle Operationen müssen in Vollnarkose durchgeführt werden, bei manchen reicht auch eine weniger belastende Regionalanästhesie (Teilnarkose). Dabei werden einzelne Nerven oder Nervenbündel durch spezielle Maßnahmen und Medikamente gezielt ausgeschaltet. Bei Bedarf kombinieren wir solche Verfahren mit einer Sedierung, sodass Sie ohne Stress durch die Operation kommen.

Periduralanästhesie

Bei der Periduralanästhesie legen die Anästhesisten nach örtlicher Betäubung am Rücken im Bereich der Brust- (thorakal) oder Lendenwirbelsäule (lumbal) einen Katheter ein, über den sie Medikamente geben können. Die Periduralanästhesie wird zum Beispiel im Bereich der Geburtshilfe eingesetzt, um die Wehenschmerzen während der Geburt zu reduzieren. Außerdem kommt sie bei großen und schmerzhaften Eingriffen ergänzend zur Vollnarkose zum Einsatz.

Unsere Schwerpunkte

Unfallchirurgische und orthopädische Patienten

Die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie mit den Schwerpunkten Endoprothetik, Wirbelsäulenchirurgie, Arthroskopie, offene Gelenk-, Hand- und Fußchirurgie leistet davon mit mehr als 3.000 Eingriffen pro Jahr den größten Anteil. Hier kommen im Blick auf eine verbesserte postoperative Schmerztherapie häufig Regionalanästhesieverfahren, auch in Kombination mit Vollnarkose, zum Einsatz.

Allgemein- und viszeralchirurgische Patienten

Die Schwerpunkte der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie liegen im Bereich der kolorektalen Chirurgie, der Proktologie, der minimalinvasiven Fast-Track- sowie der bariatrischen Chirurgie. Jährlich werden hier circa 1.500 operative Eingriffe durchgeführt. Für größere Operationen im Bauchbereich kombinieren wir in der Regel eine thorakale Periduralanästhesie mit der notwendigen Vollnarkose, im Fast-Track-Konzept ist dies sogar ein wesentlicher Punkt für eine zügige postoperative Wiederherstellung der Darmfunktion.

Gynäkologische Patienten

Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe operiert jährlich circa 1.500 Patientinnen, vorwiegend in Vollnarkose. Unsere Geburtenzahl wurde in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert und lag zuletzt bei über 800. Hier tragen wir durch die Anlage eines lumbalen Periduralkatheters gerne zu einer schmerzarmen Geburt bei. Die Sectio-Rate beträgt bei uns nur circa 25 Prozent, dies zum allergrößten Teil in Spinalanästhesie. In kritischen Situationen des Neugeborenen unterstützen wir mit den erforderlichen Erstversorgungsmaßnahmen bis der Baby-Notarzt eintrifft.

Ablauf einer Operation

Narkose-Vorgespräch

Alle Ihre Fragen rund um Narkose und Schmerztherapie beantworten wir gerne im Narkosevorgespräch. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Überwachung der Organfunktionen

Im Operationssaal überwacht der Anästhesist während der gesamten Narkose lückenlos alle lebenswichtigen Organfunktionen, insbesondere die von Herz und Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel. Wenn nötig greift er korrigierend ein. Bei Bedarf erhalten Sie von uns Blutersatzstoffe, aufbereitetes Eigenblut oder auf Verträglichkeit überprüfte Fremdblutkonserven. Bei all diesen Tätigkeiten unterstützen Fachkrankenpflegekräfte den Anästhesisten.

Schmerztherapie und Betreuung im Aufwachraum

Schon während der Operation und Narkose planen wir Ihre weitere Schmerztherapie. In der ersten postoperativen Zeit werden Sie zunächst im modernen Aufwachraum überwacht und betreut, bis die Narkose oder Regionalanästhesie abklingt und Sie wieder wach und ausreichend schmerzfrei sind. Nach besonders schmerzintensiven Operationen erfolgt die weitere Schmerztherapie noch für mehrere Tage auf der Normalstation.

Begleitung auf die Intensivstation

Gegebenenfalls begleiten wir Sie nach einer großen Operation oder bei speziellen Vorerkrankungen hinterher auf unsere Intensivstation, wo wir eine nahtlose Weiterbetreuung gewährleisten. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.