Innovative endoskopische Techniken

Jede zehnte Frau leidet an einer Schwäche des Beckenbodens, jede vierte unter Blasen- und Beckenbodenproblemen. Dazu zählen ungewollter Harnverlust, ständiger Harndrang, Störungen bei der Blasenentleerung oder Rückenschmerzen. Mit zunehmendem Alter verstärken sich die Beschwerden oft noch. Jedoch sind diese Probleme häufig ein Tabuthema und werden verschwiegen - sogar gegenüber Ärzten.

Gebärmutter- und/oder Scheidensenkung

Die Senkung des Beckenbodens hat vielfältige Ursachen und ließ sich in der Vergangenheit oft nicht optimal korrigieren. Bei den klassischen Operationen traten oft hohe Rückfallquoten auf. Mittlerweile bieten moderne Techniken und insbesondere die endoskopischen Techniken die Möglichkeit, die ursprüngliche Anatomie wiederherzustellen – was natürlich auch einen wesentlich besseren Langzeiteffekt bedeutet. Da unsere Klinik sehr innovativ und endoskopisch ausgerichtet ist, können wir mit minimalinvasiven Techniken Senkungen wieder aufheben.

Hierbei setzen wir vor allem zwei Verfahren ein: die Sacropexie und die Pectopexie. Bei der Sacropexie fixieren wir den Beckenboden, unabhängig davon, ob die Gebärmutter vorhanden ist oder nicht, mit einem Band am Steißbein und verankern ihn in seiner alten Höhe. Ein weiteres Verfahren stellt die Pectopexie dar. Sie ist noch risikoärmer und gehört ebenfalls zu den gängigen Standardverfahren in unserer Klinik.

Harninkontinenz

Auch die Harninkontinenz ist ein sehr häufiges Thema, das nahezu jede zweite Frau ab 50 Jahren trifft, aber häufig auch schon in jüngeren Jahren auftritt. Der sogenannte ungewollte Harnverlust ist lästig und schränkt im Alltag stark ein. In unserer Klinik führen wir zunächst eine umfassende Diagnostik durch, um festzustellen, welche Form der Inkontinenz besteht. So lässt sich beispielsweise anhand einer Urodynamik (Blasendruckmessung) der Grad und die Ausprägung der Blaseninkontinenz feststellen.

Liegen die Diagnose-Ergebnisse vor, besprechen wir mit der Patientin die einzelnen Verfahren, um für sie die optimale Lösung zu finden. Neben konservativen Maßnahmen kann auch ein operatives Verfahren die Lösung sein. Vom jeweiligen Befund ist abhängig, inwieweit eine Harnröhren-OP, eine Blasen-OP oder ein kombiniertes Verfahren (vaginal/endoskopisch) die richtige Wahl darstellt. Alle Details werden im Vorfeld genauestens besprochen und geplant. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich in einer eigenen Sprechstunde bei uns vorzustellen.

Interdisziplinäres Beckenbodenzentrum

Um unsere Patientinnen mit diesen Beschwerden noch besser versorgen zu können, bietet unsere Klinik gemeinsam mit Chirurgen und Urologen ein interdisziplinäres Beckenbodenzentrum. Dieses Zentrum dient als Anlaufstelle für alle Beckenbodenbeschwerden sowie Darm- beziehungsweise Blaseninkontinenz. Sollten alle nicht-operativen oder medikamentösen Maßnahmen keinen Erfolg bringen, lassen sich dank einer verbesserten Diagnostik und moderner OP-Techniken inzwischen Heilungserfolge zwischen 80 bis 90 Prozent erzielen. Mögliche Komplikationen bei diesen OPs sind überschaubar und das Risiko ist deutlich geringer verglichen mit dem Nutzen für viele Patientinnen.

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